Die Anfänge der DKL

Spurensuche und Spurenfixierung in der Dokumentationsstelle Kunst in Liechtenstein

Anfänge der Spurensuche und Spurenfixierung seit den 1980er Jahren
Die Ende der 1980er Jahre vom Vorstand des Tangente-Vereins in Eschen geborene Idee einer “Dokumentationsstelle Kunst in Liechtenstein” wurde zunächst in kleinen Schritten in die Tat umgesetzt. Hierzu konnten wertvolle Synergien und Kontakte genutzt werden, die von dem seit 1979 im Ausstellungsbereich tätigen Tangente-Vorstand aufgebaut worden waren. Dokumente, die für die Kunst in Liechtenstein von Belang waren – hierzu gehörten beispielsweise Presseberichte, Einladungskarten, Plakate, Vernissagreden - wurden gesammelt und nach KünstlerInnen, Institutionen, Gemeinden usw. in Schachteln geordnet und in einem kleinen Kellerraum des Tangente-Domizils in der Eschner Haldengasse deponiert. Ein stilles Wachsen des inzwischen umfangreichen Dokumentationsmaterials vollzog sich über Jahre von der Öffentlichkeit eher unbemerkt im Hinter- und Untergrund.

Dokumentationsstelle Kunst in Liechtenstein 2002 - 2005
Nach Gesprächen mit dem Kulturbeirat der Fürstlichen Regierung des Fürstentums Liechtenstein erhielten die Verantwortlichen im Jahr 2002 grünes Licht und finanzielle Hilfe für eine intensivere Arbeit an dem Projekt “Dokumentationsstelle Kunst in Liechtenstein”. Das bis dahin gesammelte Archivmaterial wurde in einen von der Gemeinde Mauren unentgeltlich zur Verfügung gestellten grösseren Archiv- und Büroraum im alten Schulhaus an der Vorarlbergerstrasse 56 in Schaanwald überführt.

Nach weiteren drei Jahren Arbeit waren 2005 von Karl Gassner in kleinem Teilzeitpensum mehr als 160 Aktenordner für Liechtensteiner und in Liechtenstein wohnhafte Künstler angelegt und das kulturelle Engagement der Gemeinden dokumentiert. Die Tätigkeit von Vereinigungen wie beispielsweise Schichtwechsel, Verein Contrapunkt, Trachter oder Liga für Kulturkrämpfe im Grenzdreieck, kulturelle Projekte wie „meeteinander“ oder “Landarte” u.a. wurde ebenfalls recherchiert, gesammelt und archiviert. 
Heute scheint die enorme kulturelle Aktivität im Land fast selbstverständlich. Doch im Rückblick müssen wir erkennen, dass einige zwar den Sprung in das damals noch kleine „kulturelle Becken“ gewagt, aber nur wenige von ihnen überlebt haben. Wer kann sich noch erinnern an das „Centrum für Kunst“ von Roberto und Maggy Altmann oder an die Galerie Papageno von Anne Frommelt, Galerie Sonnegg in Schaan, Galerie Zech, Galerie Haas in Vaduz? Spurensuche und Spurenfixierung, der Kontakt zu den lebenden Künstlern und ein kontinuierlicher Ausbau der Sammlung auch durch Themenerweiterungen (z.B. Kunst im Öffentlichen Raum, Kunst am Bau) können ein Verwehen der Spuren verhindern.

Stiftung Dokumentation Kunst in Liechtenstein 2005

Im Oktober 2005 wurde das Sammlungsprojekt als gemeinnützige “Stiftung Dokumentation Kunst in Liechtenstein” mit Sitz in Eschen institutionalisiert und am 20. Dezember 2005 vom Präsidenten der Stiftung und dem Liechtensteinischen Landesarchiv in Vaduz ein Kooperationsvertrag unterzeichnet. Durch die Zusammenarbeit mit dem Landesarchiv können in den archivischen Kernbereichen Erschliessung, Aufbewahrung und Nutzung viele Synergien genutzt werden. Die Dokumentation des liechtensteinischen Kunst- und Kulturgeschehens fand damit eine dauerhafte Absicherung.